Johannes de Falkenberg

Person

PersonenId: 697
Nachname: de Falkenberg
Vorname: Johannes
gestorben: 1435
Herkunftsort: Falkenberg / Niemodlin, Opole, POL
soziale Herkunft: ?
geboren: ?
Ort der Immatrikulation: Praha / Prag, CZE
Datum der Immatrikulation: vor 1381
Nation:  
Werke: De monarchia mundi (gegen Matthäus v. Krakau);
Tres tractatuli dati iudicialiter in concilio Constantiensi circa novem assertiones Johannis Parvi magistri sacrae facultatis Parisiensis a Johanne Gersono cancellario Ecclesiae Parisiensis denuntiatas (gedr. 1706);
Tractatus doctoris cuiusdam de Prutenis contra Polonos et paganos de potestate papae et imperatoris respectu infidelium (kurz „Satira“).
Quellen: MUP 1830, 197, 212; MUP 1834, 133; SOMMERFELDT 1910; GALL 1956, 16; GIERATHS 1961; UIBLEIN 1968, 528; WLODEK 1973; SCHUMANN 1974, 150; TŘÍŠKA 1981, 241; CHRISTIANSEN 1997, 237-239; OZÓG 2003, 307, 310.
Details: Jur. Mat. Prag: magister Iohannes de Falkenberk

MUW I: SS 1385: magister Johannes Valkenberch Saxo

AFA I: magister Iohannes Valkchenberch

Wurde im Jahr 1385 zum examinator gewählt.

Laut Paul-Gundolf Gieraths war Falkenberg einer der eifrigsten Vorkämpfer für die Machtstellung des Papsttums zur Zeit des großen Schismas. Am Konzil von Konstanz stellte er sich gegen den Generalprior seines Ordens Bernard de Datis und seine Mitbrüder, weil diese die Gegenpäpste Alexander V. und Johannes XXIII. unterstützten.
Ebenfalls unterstützte er im Krieg des polnischen Königs Jogaila und des litauischen Fürsten Vytautas gegen die Ritter des Deutschen Ordens die letztere Partei und verfasste sogar eine Schrift in der er argumentierte, dass im Falle eines Volkes der Götzendiener und Ungläubiger ein Genozid zulässig sei. Diese Schrift wurde am Konstanzer Konzil der Glaubenskommission vorgelegt und Falkenberg wurde gefangengesetzt. Wohl dem Einfluß eines deutschen Mitgliedes dieser Kommission, des Nikolaus von Dinkelsbühl, ist es zu verdanken, daß die Thesen Falkenbergs wohl als ärgerniserregend, nicht aber als häretisch verurteilt wurden. Auf Veranlassung der Polen verurteilte ihn jedoch das Generalkapitel des Dominikanerordens in Straßburg 1417 zu lebenslänglicher Kerkerhaft. Martin V. wollte ihn aber, wahrscheinlich wegen seines Eintretens für das Papsttum, nicht in lebenslänglicher Ordenshaft belassen, nahm ihn mit nach Italien, wo er ihn bis 1425 in leichter Haft hielt. Falkenberg war später auch am Baseler Konzil beteiligt.
Durch seine äußerst scharfe Polemik verletzte er sogar seine besten Freunde und isolierte sich dadurch. Im Jean-Petit-Prozeß (Johannes Parvus) beteiligte er sich als Verfasser mehrerer Invektiven gegen Gerson und d'Ailly, worin er den Bischöfen das Recht absprach, einzelne Lehrsätze als häretisch zu verdammen, da dies allein der Gesamtkirche oder dem Papst zustehe.

Gestorben in Liegnitz

Titel

Titel: Bakkalar
Datum: 1381
Ort: Praha / Prag, CZE
Fach: Artes Liberales
Titel: Magister
Datum: zwischen 1381 und 1385
Ort: Praha / Prag, CZE
Fach: Artes Liberales

Netzwerk

Abteilung: examinator
Institution: Universität
Datum: 1385
Ort: Art. Fak., Wien, AUT
Details:  
Abteilung: Mönch
Institution: Kirche
Datum: ?
Ort: Kammin / Kamień Pomorski, Woj. Pomorskie, POL
Details: Dominikaner